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Erfolgreicher Workshop mit Michael Klostermann in Utzenfeld

Mit Michael Klostermann leitete ein Vertreter der böhmischen Blasmusik, einen Workshop beim Musikverein Utzenfeld. Die Traditionelle Blasmusik gehört wie bei vielen Musikvereinen und Trachtenkapellen auch zum Repertoire des Musikverein Utzenfeld im Oberen Wiesental. In Zusammenarbeit mit dem Tenorhornisten Mario Kaiser und der Dirigentin des musikverein Utzenfeld Sylvia Baratti-Mannsbart wurde die Idee geboren, die traditionelle böhmische Blasmusik mit Michael Klostermann zu vertiefen. So nahmen Musikerinnen/er aus verschiedenen benachbarten Musikvereinen und Trachtenkapellen am Workshop in Utzenfeld teil. Darunter die Trachtenkapelle Aitern, die Trachtenkapelle Fröhnd, die Bergmannskapelle Wieden, der Musikverein Rohmatt, der Musikverein Öfflingen, der Musikverein Herten. Vereine Aus dem Markgräfler Land, vom Bodensee und aus der Schweiz waren ebenfalls dabei. Der Workshop begann am Freitag, den 26. April um 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr mit der Theoretischen Einführung in die Welt der böhmischen Blasmusik. Diese hat bei Klostermann tiefe Familiäre Wurzeln im Böhmerwald. Er stelle seinen „Kompass der böhmischen Blasmusik“, ein Nachschlagewerk namens „Halbböhme“, das detaillierte Informationen zur Stilistik, den Instrumenten und ihrer Anordnung im Orchester sowie Klangbeispielen enthält, vor. Klostermann verglich diese Stilrichtung mit einem Dialekt, der erlernt, verstanden und gesprochen werden muss. Dieses zu erlernen, war das Ziel, welches am Folgetag zu erarbeiten war. Und ging am Samstag, den 27. März um 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr weiter mit der Praktischen Umsetzung auf Basis der theoretisch erworbenen Kenntnisse mit dem Workshop-Orchester. Erarbeiten eines Walzers und einer Polka mit den typischen Stilmerkmalen. So wurden Einspielübungen mit den typischen Stilmerkmalen einer „böhmischen Polka“ aufgelegt und eröffneten den Praxisteil. Die eigens für den Workshop komponierte Löffelmeister-Polka wurde von Klostermann und dem zweiten Dozenten, Schlagzeuger Stefan Klein, mit den Teilnehmern bis ins Detail erarbeitet. Die sinnbildliche „Lokomotive“, welche das Bass-Register verkörpert, verbunden mit einem swingenden Nachschlag der Posaunen und dem Schlagzeug, wurde zum „Uhrwerk“ der Polka erhoben. Das Zusammenwirken der verschiedenen Instrumente, die den Charakter der Polka formen, erschloss sich bildlich den Teilnehmern. Als Nächstes stand der „Böhmische Walzer“ auf dem Programm, der Aufgrund der Zugehörigkeit Böhmens zur k.u.k. Monarchie, klare Parallelen zum Wiener Walzer aufweist. Ein magischer Zauber, der von diesem Walzer ausgeht und bei Opernbällen und dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zu hören ist, wurde für die Teilnehmer spürbar. Als Halbböhme vermittelte Klostermann die Stilmerkmale der böhmischen Blasmusik auf eine authentische und begeisternde Weise. Den Teilnehmern bot sich eine besondere Gelegenheit, die Wurzeln der böhmischen Blasmusik zu erspüren. Besonders Beeindruckt zeigten sich die beiden Dozenten vom erst 11-jährigen Max Wietzel, dem neuen Aktivmitglied des Musikverein Utzenfeld, der mit großer Begeisterung und Energie die Tuba spielt. „ Es war genial!“ So oder ähnlich war die Reaktion der Teilnehmer. Mit stehendem Applaus bedankten diese sich für die lehrreichen Stunden und hoffen gleichzeitig auf eine baldige Fortsetzung. Der Shop fand im Probelokal des Musikverein Utzenfeld in der Gemeindehalle Utzenfeld statt. Michael Klostermann gehört zu den größten und wichtigsten Botschaftlern der böhmischen Blasmusik. Als Halbböhme vermittelt er die typischen Stilmerkmale auf eine einzigartige Wise und löst damit bei allen Musikern eine euphonische Begeisterung aus, die sich auf die Musik und das gemeinsame Musizieren überträgt. Dieser Workshop war eine einzigartige Gelegenheit die Wurzeln der böhmischen Blasmusik kennenzulernen. Die Zielgruppen waren: Dirigierende, Musiker/Musikerinnen mit mehrjähriger Spielpraxis. Als Dozent war neben Michael Klostermann (Dirigent, Dozent und Komponist) auch Stefan Klein ( „Stilistisches Metronom“) dabei.

Text Sylvia Baratti-Mannsbart / Karl-Heinz Rümmele / Foto MVU